Die Krankheitsgeschichte von Jenny Karsberg begann im Sommer 2010, als sie zum ersten Mal Probleme beim Atmen hatte. Ihr Arzt ging davon aus, dass sie an Asthma erkrankt war und verschrieb ihr entsprechende Medikamente, die ihren Zustand jedoch nicht verbesserten. Einige Wochen später fing die 41-Jährige an, so stark zu husten, dass sie sofort ins Krankenhaus musste. Da Jenny sehr schwach war, brachte der Krankenwagen sie direkt in die Notaufnahme, wo die Ärzte sie wiederbeleben mussten, um ihr Leben zu retten. Nach der Ultraschalluntersuchung ihres Herzens zeigte sich, dass sie an Herzinsuffizienz litt. Die Röntgenbilder der Lunge ergaben, dass sich Jennys Herz ausgedehnt hatte. Schließlich wurde bei ihr eine idiopathische dilatative Kardiomyopathie diagnostiziert. Jenny wurde ins Sahlgrenska Klinikum in Göteborg überwiesen, wo sie in der Intensivpflege behandelt wurde, bis sie sich erholte. Im Oktober 2010 nahm Jenny ihre Arbeit als Chemieingenieurin in Teilzeit wieder auf, begann erneut zu schwimmen und zu tanzen.
2013 fühlte die Schwedin erneut einen starken Druck auf der Brust, der sich während des Sommers verschlimmerte. Zum zweiten Mal wurde bei ihr ein Lungenödem festgestellt. Jenny wurde daraufhin an der Mitralklappe operiert. Leider war Jennys Herz jedoch sehr schwach, sodass sie sich nicht wie erhofft erholte. Da auch ihre Nieren versagten, musste sie sich einer Dialyse unterziehen. Nach einer Ruhezeit von einigen Wochen und einer anschließenden Physiotherapie, kam Jenny wieder zu Kräften und konnte nach Hause entlassen werden.
Zwei Monate später musste Jenny wieder ins Krankenhaus. Ihr Zustand war so schlecht, dass eine Operation am Herzen notwendig war. Am 3. Dezember wurde Jenny das Berlin Heart EXCOR® implantiert. Die darauffolgenden Monate unterstützte das System ihre beiden Herzventrikel. Anfang 2014 könnte Jenny nach Hause zurück zu ihrem Mann (den sie bei einer Tanzveranstaltung vor 16 Jahren kennengelernt hat) und ihren zwei Kindern. Auch ihre Eltern wohnten bei ihr und ihrer Familie, um ihnen während dieser Zeit zu beizustehen.
Für Routineuntersuchungen besuchte Jenny das Krankenhaus damals einmal wöchentlich. In der Regel brachte sie ihren Laptop mit, um Filme und Serien zu gucken. Im Internet fand Jenny Freunde auf Facebook, denen ebenfalls ein Berlin Heart System implantiert wurde. Während Jenny auf der Warteliste für eine Herztransplantation war, berichtete sie: „Mit Hilfe meiner Berlin Heart Pumpe werde ich jeden Tag stärker und versuche wieder fit zu werden, um meinen Körper so auf die wichtige Operation vorzubereiten.“ Sie hoffte, dass bald ein geeignetes Spenderherz für sie gefunden wird. Ende Mai erfüllte sich Jennys Hoffnung. Nach fast sechs Monaten am EXCOR® System, erhielt sie im Mai 2014 ein Spenderherz. Schon kurz nach der Transplantation fühlt Jenny sich großartig.